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Ensemble Solo Concert Universal Edition Vocal Work

Drei nautische Stillleben

for mezzo-soprano and ensemble (2021–2023)

DE

Das siebenteilige Werk basiert auf vier eigenen kurzen Gedichten, die unter dem Titel »Drei nautische Stillleben und ein Frostgedicht« zu einem Zylus zusammengefasst wurden. Die Textgrundlage ist dabei selbst wie ein musikalisches, abstraktes Werk gebaut, dessen inhaltlicher Zusammenhang nicht primär durch das Erzählen einer durchlaufenden und klar nachvollzibarer Geschichte sich stützt, sondern vielmehr durch enge Beziehungen auf der Ebene des Materials gestiftet wird. Solche Materialverwandtschaften betreffen kraftvolle Bilder wie die Farbe Rot, die etwa als Farbe der Lava in den Raum geschleudert wird oder als Wein dem Berg der Nymphen entquillt. Das Quellen wiederum stellt ein weiteres solches Grundmaterial dar, es quillt der Wein, es quillt explizit auch die Höhle der Lurche, darüber hinaus tropft und nässt es überall: In den Zungen des Bergs, durch die Poren des Farns, im zerflossenen Sand, im Morast der Astern usf. Beziehungen sehen wir auch zwischen einzelnen Buchstabenclustern: stillt, quillt, Krill, klirrt, kristallin etc.
Ein weiteres wichtiges Motiv sind die vielen großen Kontraste, die natürlich auf der Ebene des Materials wieder eng miteinander zu einem eigentlich surrealen Amalgam verschmolzen werden. So zeichnet die vier Tableaux der Gegensatz zwischen magmatischer Hitze und klirrender Kälte, zwischen dem Trockenen – auch in Hinsicht auf den Klang der Worte und Silben zu verstehen wie etwa bei den beonders konsonantenlastigen Wörtern starrt, steif, klirrt, karg usf. – und dem Nassen – in Analogie dazu finden wir vokallastige Wörter wie Lehm, bleiern, loh usf.

All diese Beziehungen sind in erster Linie musikalischer Natur. Die Aussagen der Strophen bleiben mehrdeutig und stets interpretierbar wie ein Orakel, aus dessen Deutung man sich kleine Weisheiten verspricht. Eine eindeutige inhaltliche Klammer stellt jedoch die Figur der Nymphe dar, die quasi sinnbildlich sowohl den Fluss des Lebens entspringen lässt, wie auch das Versiegen einer Quelle verkörpert. In ihr vereinen sich Hoffnung und Zerstörung, Frühlung und Winter. Der Vulkan (als Nymphenberg) bildet als natürliches Phänomen eine Analogie zur Figur der Nymphe, deren Wesenszüge allzu menschlich anmuten. Ähnlich wie sie schafft er Leben und raubt es zugleich, ist im selben Momement gefährlich und unglaublich faszinierend. Dazu besteht er aus flüssiger Masse (Magma), die zur trockenen Masse (Erde) wird.

Im vorliegenden musikalischen Werk werden besonders diese beschriebenen Kontraste dargestellt: Das Karge trifft auf das üppig Quellende, das Ruhige schlägt um ins Eruptive. An vielen Stellen kommentiert die Musik den Text, so nimmt ein ausladendes Vorspiel schon das Sprudeln des Wassers im ersten Lied vorweg und lässt uns eintauchen in eine impressionistisch-grazile Wasserwelt. Ganz markant ist auch das Bild des mächtigen Pottwals im Klavierpart dargestellt, der quasi vulkangleich eine Luftfontäne durch eine rauhe See in den Himmel schießt. Ebenso plakativ ist der Zusammensturz des Vulkans nach seiner Eruption musikalisch umrissen: Die Entstehung der Caldera finden wir ab Seite 26 in der Partitur als großes, virtuoses Zusammenrasseln dargestellt.
Drei nautische Stillleben entstand zwischen Juni und Dezember 2021 für die Mezzosopranistin Klaudia Tandl.

INSTRUMENTATION:

mezzo-soprano and ensemble (1.1.2.1—1.1.1.0—3perc.pno—1.1.1.1.1)

  • flute
  • oboe
  • 1st clarinet in Bb
  • 2nd clarinet in Bb (also bass clarinet in Bb)
  • bassoon (also contrabassoon)
  • horn in F
  • trumpt in Bb
  • trombone
  • percussion (three players)
    • crotales
    • glockenspiel
    • 3 singing bowls (F#3, F4, D6)
    • tubular bells
    • gongs
    • suspended cymbal
    • tam-tam
    • bass drum
    • 3 percussion frogs
    • xylophone
    • vibraphone
  • piano (also celesta)
  • 2 violins
  • viola
  • violoncello
  • double bass (5 strings)

DURATION: ca. 20 minutes

PERFORMANCE MATERIAL:
Universal Edition

PREMIERE:
April 17 2023, Musikverein (Vienna) • Ensemble Kontrapunkte, Gottfried Rabl (conductor), Elsa Janulidu (mezzo-soprano)

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Ensemble Universal Edition Vocal Work

Marley’s Ghost

Marley’s Ghost
for baritone and ensemble (2020)

EN

«Marley was dead: to begin with.» Thus Charles Dickens begins one of his most famous narratives, the name of which literally means ‹a Christmas song›. Dead, or let‘s better call it well-worn, copybook and totally hackneyed by being cinematized a little bit too often, is basically everything today, which comes close to brushing against this advent faerie tale that has been pancaked so very often in order to fit into any TV show where Bill Murray might appear. Why, this being the case, starting here?

Christmas comes back every year, come hell or high water. As dead as old Marley may appear—that is to say «dead as a door-nail»—as vitally he is still haunting ubiquitously as a ghost. The world has been most ardous ever since and of all things it‘s Christmas when we expect even the grumpiest fellows to come in with apparent brouhaha of felicity. In the middle of the mess the big guns are hauled out: bell-roars, glistening candlelight-beflickered straw stars and an e‘en celestial haze of pathos and liquorice. All humbug!

In my music one can hear all the ingredients of the humbug merged in such a way that a dramaturgical course arises out of it. This pathway runs along selected passages from Dickens‘s novel. The narrator eventually turns into the ghost of his own figure.

«Marley‘s Ghost» was composed in 2017 for the baritone Georg Klimbacher and the pianist Andreas Fröschl, who premiered the piece in the same year at Vienna‘s Arnold Schoenberg Center. I wrote the version for baritone and ensemble in the spring of 2020. The orchestration means a recreation in many regards: A differentiation in layers of tonal colours led to new harmonic illuminations or to compositional proliferations. A major challenge was the translation of those shades into an orchestral language which had already been delineated by the use of inside-the-piano techniques. The realisation of the extended version of «Dickens‘s humbug» was essentially inspired by Morgana Petrik, whom this version is cordially dedicated.

DE

»Marley was dead: to begin with.« So beginnt Charles Dickens eine seiner bekanntesten Erzählungen, die wörtlich betrachtet eigentlich ›ein Weihnachtslied‹ bedeutet. Tot, oder sagen wir besser: abgedroschen, abgeschrieben und vom vielen Verfilmen völlig ausgeleiert, ist heute im Grunde alles, was auch immer dieses bis hin zu einer fernsehvertauglichten Bill Murray-Auskitschung plattgewalzerte Adventmärchen auch nur anzustreifen drohte. Warum also hier beginnen?

Weihnachten kommt alle Jahre wieder, komme was wolle. So tot der alte Marley auch scheint — nämlich »dead as a door-nail« — so lebendig spukt er immer noch als allgegenwärtiger Geist herum. Die Welt war immer schon die Mühsamste und ausgerechnet zu Weihnachten erwartet man selbst von den grantelndsten Menschen einen Mindesthang zu überschwänglichem Glücksgetue. Dazu werden schwere Geschütze aufgefahren: Glockengebrüll, funkelndes, kerzenlichtumflattertes Strohgestirn und ein gar himmlischer Nebel aus Pathos und Lakritze. Alles Humbug! In meiner Musik hört man all die Zutaten des Humbugs so miteinander vermengt, dass sich daraus eine eigene Dramaturgie entspinnt. Diese verläuft entlang ausgewählter Textstellen aus Dickens‘ Roman. Der Erzähler verfällt dabei immer mehr seiner eigenen Geschichte und verwandelt sich am Ende selbst in den Geist seiner eigenen Figur.

»Marley’s Ghost« entstand 2017 für den Bariton Georg Klimbacher und den Pianisten Andreas Fröschl, die die Musik im selben Jahr im Arnold Schönberg Center in Wien zur Uraufführung brachten. Die Fassung für Bariton und Ensemble schrieb ich Anfang 2020. Die Orchestrierung bedeutet dabei zugleich eine Neugestaltung in vielerlei Hinsicht: Eine Ausdifferenzierung in klangfarblichen Schichten führte an vielen Stellen zu einer harmonischen Neuausleuchtung oder zu satztechnischen Wucherungen. Eine besondere Herausforderung stellte die Übersetzung jener Schattierungen in eine orchestrale Sprache dar, die durch eine erweiterte Spieltechnik im Klavier quasi bereits vorskizziert war. Die Realisierung dieser erweiterten Version »Dickens’schen Humbugs« wurde maßgeblich von Morgana Petrik angeregt, der die neue Fassung herzlich gewidmet ist.

INSTRUMENTATION:
flute, clarinet in Bb, soprano saxophone (also baritone saxophone), horn, tenor trombone, percussion (1 player), piano, violin, viola, violoncello, double bass

PERCUSSION INSTRUMENTS:
vibraphone, glockenspiel, tubular bells, bass drum, timpani, large suspended cymbal, maracas

DURATION:
12’30 minutes

PUBLISHED BY:
Universal Edition

RECORDING:
March 22, 2021 • Wien, Ehrbar-Saal • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor • Georg Klimbacher, baritone

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Orchestra Universal Edition Work

A Gnomic Inventory

A Gnomic Inventory
for chamber orchestra (2019)

In sechs aneinander gereihten musikalischen Bildern umspinnt mein gnomisches Inventar verschiedene Themenbereiche, die sich als fragiler Faden durch alle Ebenen der Komposition ziehen. Hören wir uns durch die mondumdunkelte Nacht, durch die Girlanden flackernden Kerzenscheins, durchs Geflirr der Pulsare am Nachthimmel und harren wir der dreizehn Gongschläge, die zum martialischen Verderben laden, um am Ende alle triumpfgebeulten Versprechungen auszuschlagen—so als ob beim Holst-Zitat die Miene des Bleistifts bricht, ohne dass es noch zu Ende geschrieben vom Papier schimmert.

Das Werk entstand im Sommer 2019 mit freundlicher Unterstützung durch die SKE.

INSTRUMENTATION:
1fl-1ob-1cl-1bcl-1bsn–1hn–2perc-cel–5-4-3-2-1

PERCUSSION INSTRUMENTS:
timpani, large tam tam, claves, guïro, wood blocks, tubular bells, glockenspiel, large gong tuned A, xylophone, vibraphone

DURATION:
13 minutes

PUBLISHED BY:
Universal Edition

PREMIERE: 
December 16, 2019 • Vienna, Musikverein • Wiener Concert-Verein • Claus Peter Flor, conductor

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Solo Instrument Universal Edition Work

XXI Orakel der Nacht 1

XXI Orakel der Nacht – Erstes Heft | Christoph Renhart (piano)

XXI Orakel der Nacht – Erstes Heft
for piano (2018)

EN

The six pieces combined to a cycle «Lunar Clover», «The Chandelier», «The Horizon», «The Darkness», «The Pulsar» and «Uproar In The Belfry» form the first self-contained section of a book of oracles for the piano in 21 parts. The single pieces outline six fundamental pictures cast in sound: moonlight, soil, wind, water, stars and bells. In every piece, these archetypes are raising to the surface in varying degree. On the one hand the titles of the movements anticipate their musical contents as allusions to the fundamental images, on the other hand the movements are traced by an obscure mysteriousness: the music is replete with changes striving towards balance. Its silhouettes pupate in phantasmagorias—finding space for the auditor to listen to its murky secrets. The oracle is to be consulted.

The first book of oracles was written in the summer of 2018 and is cordially dedicated to Richard Dünser.

DE

Die sechs zu einem durchkomponierten Zyklus zusammengefassenten Stücke »Mondklee«, »Der Kerzenleuchter«, »Der Horizont«, »Die Finsternis«, »Der Pulsar« und »Aufruhr im Belfried« sind der erste, in sich abgeschlossene Abschnitt eines 21-teiligen Orakelbuchs für Klavier. Die einzelnen Stücke umreißen, in aphoristische Konturen gefasst, sechs zu Klang gegossene Grundbilder: Mondlicht, Erde, Wind, Wasser, Sterne und Glocken. In jedem Stück dringen diese Archetypen verschieden stark an die Oberfläche. Die Titel der Sätze nehmen einerseits als Allusionen zu den Grundbildern ihre musikalischen Inhalte voraus, andererseits zeichnet die Sätze stets eine obskure Rätselhaftgkeit: Diese Musik ist voller Wandlungen im Streben nach Balance. Ihre Silhouetten verpuppen sich in Trugbildern, die Raum auftun, hineinzuhören. Das Orakel will befragt sein.

Das erste Heft meines Orakelbuchs entstand im Sommer 2018 und ist Richard Dünser herzlich gewidmet.

INSTRUMENTATION:
piano

DURATION: 13 minutes

PUBLISHED BY:
Universal Edition

PREMIERE:
July 3, 2019 • Vienna, Alte Schmiede • Christoph Renhart, piano

PERFORMANCES:

  • August 26, 2020 • Radio Ö1, Zeit-Ton • Christoph Renhart, piano
  • October 18, 2020 • Graz, Palais Meran • Christoph Renhart, piano
  • June 11, 2021 • Graz, KULTUM • Christoph Renhart, piano
  • April 8, 2022 • Vienna, mdw • Irina Vaterl, piano (selection)
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Ensemble Universal Edition Work

Catalogue des Arts et Métiers

Listen to the piece ►

(starts at 36:04)

Catalogue des Arts et Métiers
for ensemble (2018)

Catalogue des Arts et Métiers was composed in 2018. It was premiered at the ORF musikprotokoll 2018 by the Ensemble Zeitfluss conducted by Edo Micic. The recording of the premiere was successfully presented at the 66th International Rostrum of Composers in San Carlos di Bariloche, Argentine. The work was awarded the title recommended work at this competition organised by the International Music Council.

One of Paris’s most exciting places is sited in the Rue Réaumur 60. The Musée des Arts et Métiers is not only a harbourage to many technical exhibits and industrial products – it is also the stage in Eco’s grand novel Il pendolo di Foucault. A venue full of stories and a panopticon of ideas that once became manifest.

My work revisits the yellowed tales that might be borne in all those objects, cars, tins, rackwheels, periscopes and displays them in a ‘sonic catalogue’. In three parts that are each named after a raw material, we hear about the colourful world of metals – bunte Welt der Metalle, about the sound of silk – Klang nach Seide and about the imperial grace of marble. Meanwhile, hammering rhythms are advancing – naturalistically contouring monotonic manufacturing processes. Yet, they seem to keep an ironising distance to the delicate and occasionally Mannerist passages at the same moment. Both idylls are delusions and turn out to be idealised illustrations. One could easily get bedazzled by the goldsmithery cast in the sounds of the celesta and sucked into the swirls of the marching tuttis. On that note everything is bound to end in smoke. An ignis fatuus evaporating.

INSTRUMENTATION:
1-0-1(bcl)-ssx-0–1-0-0-0–1perc-pno(cel)–1-1-2-1-1

PERCUSSION INSTRUMENTS:
vibraphone, marimbaphone, glockenspiel, tubular bells, wood blocks, tam-tam, bass drum

DURATION:
10 minutes

PUBLISHED BY:
Universal Edition

PREMIERE: 
October 6, 2018 • Graz, Helmut List Halle • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor •

PERFORMANCES:

  • October 9, 2018 • Radio Ö1, Zeit-Ton • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • May 14, 2019 • Bariloche, Argentina, 66th International Rostrum of Composers • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • May 20, 2019 • Radio Ö1, Des-Cis • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • June 3, 2019 • Rádio e Televisão de Portugal, Geografia dos sons • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • June 11, 2019 • Radio YLE, Ajassa soi • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • June 23, 2019 • Radio Ö1, Zeit-Ton • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • June 27, 2019 • Radio Beograd 3, Muzika viva • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • August 7, 2019 • Treci program hrvatskoga radija, Izlog sadašnjice • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • September 18, 2019 • rbb kultur, Musik der Gegenwart • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • September 23, 2019 • sverige radio P2, Nya klanger från Rostrum 2019 – del 1 • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • October 16, 2019 • Latvijas Radio 3 – Klasika, ‘Rostrum 2019’ II • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • October 16, 2019 • Polskie Radio Dwójka, Filharmonii Dwójki • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • February 20, 2020 • Radio RTE lyric, The Blue of the Night with Bernard Clarke • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • March 16, 2020 • Radio Ö1, Zeit-Ton • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • September 09, 2020 • Radio RTV SLO, Rostrum 2019 – ostro uho – 1 • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • April 11, 2021 • Radio Ö1, Zeit-Ton extended • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
  • October 21, 2021 • Radio BBC 3, Radio 3 in Concert
  • December 16, 2021 • Radio France Musique, Nuit spéciale France Musique • Ensemble Zeitfluss • Edo Micic, conductor
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Chamber Music Universal Edition Work

l’oued de la Naïade

l’oued de la Naïade
for violin, violoncello and piano (2018)

EN

«l’oued de la Naïade» means ‹dry valley of the Naiad›. Wadis are courses of rivers, that carry water only temporarily. The word wadi derives from the Arab and is commonly used in the deserts of North Africa. My music links the label with the metaphor of the Greek mythology according to which Nymphs die if the well over which they stand sentinel runs dry. The piece traces the fragility which delimits the ridge between being and nonbeing. The interplay of flowing and withering is, if you will, the ‹theme› of my composition. The trio «l’oued de la Naïade» originates from my «Naiad» work series and straight from the second movement of «tarir une Naïade», for violine and piano, a work from 2012/2013.

DE

»l’oued de la Naïade« bedeutet in etwa ›Trockental der Quellnymphe‹. Wadis sind Flussläufe, die nur zeitweise Wasser führen. Das Wort stammt aus dem Arabischen und ist insbesondere in den Wüstengebieten Nordafrikas gebräuchlich. Meine Musik verknüpft die Bezeichnung mit dem Bild aus der griechischen Mythologie, wonach Nymphen sterben, wenn die Quelle über die sie wachen versiegt. Das Stück spürt dabei jener Fragilität nach, die den Grat zwischen Sein und Nichtsein absteckt. Dieses Wechselspiel aus Fließen und Vertrocknen ist, wenn man so will, das ›Thema‹ meiner Komposition. Das Trio »l’oued de la Naïade« entspringt meiner Najaden-Werkreihe und unmittelbar dem zweiten Satz aus »tarir une Naïade«, jenem Werk für Violine und Klavier, welches 2012/2013 entstand.

INSTRUMENTATION:
violin, violoncello, piano

DURATION:
5 minutes

PUBLISHED BY:
Universal Edition

PREMIERE:
March 4, 2021 • Graz, J.-J.-Fux-Konservatorium • Lea Burböck, Violine • Jonathan Sauter, Klavier • Maximilian Stix, Violoncello

PERFORMANCES:

  • May 24, 2021 • Salzburg, Solitair • Lea Burböck, Violine • Jonathan Sauter, Klavier • Maximilian Stix, Violoncello
  • June 26, 2021 • Graz, Steiermarkhof • Lea Burböck, Violine • Jonathan Sauter, Klavier • Maximilian Stix, Violoncello

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Ensemble Universal Edition Work

Échos éloquents

Échos éloquents
for seven players (2016)
version pour Mons for nine players (2019)

English

Let us try to figure out the shape of an echo: What is said by an echo is what it does not articulate. The information about the echo itself is to be derived from what is swallowed by it or from the way how the reverberation is distorting the original message. An echo itself might be contoured as the phantasmorgia of a reality of which we might only guess its silhouettes by noticing a deviation to a formerly known content.

Échos éloquents tries to portrait this phenomenon in a sonic way. Sounds are being triggered by preceding sounds and sometimes mirrored in a very blurred and hardly recognisable way. Listening to music is similar to a memory game: We strive towards understanding a context by re-cognizing a theme, a chord, a gesture or whatever else. If someone alters the memory cards while we are playing, it starts to get exciting as we might wish to find out, who caused the mess.

The work itself is a kind of an echo to my work miroirs noirs which pictures another way of describing the same phenomenon by a different orchestration. Both work spoon their musical materials—like two sister-volcanos—from one magma chamber.

German

Was aus dem Echo spricht ist, was es nicht sagt, was es verschluckt, was es zerdehnt, was verhallt. Das Zerrbild einer Wirklichkeit, das verräterisch die Umrisse jener Oreade erahnen lässt, die, längst Stein geworden, alles Gesagte verschlingt um es wieder neu auszusprechen. So vielsagend ihre Laute sind, und zugleich so nichtssa-gend, so sehr hören wir in diesen Klang hinein, um darin irgendetwas zu finden.

Échos éloquents spinnt sich als Dialog zwischen Gesagtem und Zurückgesagtem durch die stumme Kulisse der Zeit fort. Der Sprechende findet im Wider-hall die Resonanz des Findenden, steigert sich in seine aufschaukelnden Worte hinein, um sie am Ende zu verlieren, um sprachlos zurück zu bleiben.

Das Werk selbst ist ein Echo auf mein neues Werk miroirs noirs, welches das dazu parallele Phänomen nicht spiegelnder Spiegel thematisiert. Beide Werke schöpfen ihr Material, wie zwei verschwisterte Vulkane, aus einer Magmakammer.

INSTRUMENTATION:
Flute, clarinet in Bb (also bass clarinet), percussion (1 player), piano, violin, viola, violoncello
Version pour Mons: + trombone and guitar

PERCUSSION INSTRUMENTS:
bass drum, tam tam, xylophone, glockenspiel, vibraphone, gong tuned C, tubular bells

DURATION:
11 minutes

PUBLISHED BY:
Universal Edition

PREMIERE:
November 21, 2016 • Graz, Minoritensaal • Schallfeld Ensemble • Leonhard Garms, conductor

PERFORMANCES:

  • November 30, 2019 • Mons, Arsonic • Ensemble Musiques Nouvelles • Jean-Paul Dessy, conductor
  • April 29, 2023 • Seoul, Seoul Arts Ceneter • ensemble blank • Jaehyuck Choi, conductor

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Orchestra Universal Edition Work

L’isola morta

L’isola morta | Tonkünstler Orchester Niederösterreich | Christoph Renhart (conductor)

L’isola morta
for symphonic orchestra (2016)

EN

«L’isola morta», the ‹Dead Isle›, derives its name from the image of a volcano cone rising from the sea and standing monument-like at a spot where the immense powers of the nature are raging. I composed music that is eruptive, hurling its material round and about, in which it smoulders and boils and which collapses at its culmination points, only to re-form once more from what has been engulfed.
The symphonic work, written in 2016, grew out of and mushroomed, as it were, from my Concerto for Piano and Ensemble «Las Islas Aguadas». «L’isola morta» partly resorted to material from the piano concerto, but illuminated it anew in symphonic opulence.

DE

»L’isola morta«, die ›tote Insel‹, entspringt dem Bild eines Vulkankegels, der sich aus dem Meer erhebt und der wie ein Monument an einem Ort steht, an dem unermessliche Kräfte der Natur wüteten. Ich habe eine Musik komponiert,die eruptiv ist, ihr Material aus- und herumschleudert, in der es qualmt und kocht, und die an ihren Kulminationspunkten in sich zusammenbricht, um sich im Versunkenen neu zu formen.

Das 2016 entstandene symphonische Werk entwuchs und entwucherte gleichsam aus meinem Konzert für Klavier und solistisch besetztes Ensemble »Las Islas Aguadas«. »L’isola morta« greift dabei teilweise auf Material des Klavierkonzerts zurück,leuchtet dieses jedoch in symphonischer Fülle neu aus.

INSTRUMENTATION:
2-2-2(bcl;Ebcl)-2–4-2-2-0–timp-2perc-hrp-pno(cel)–10-8-6-4-3

PERCUSSION INSTRUMENTS:
bass drum, large tam-tam, tambourine, crotales, tubular bells, glockenspiel, gongs, xylophone, vibraphone

DURATION:
9 minutes

PUBLISHED BY:
Universal Edition

PREMIERE:
August 22, 2017 • Grafenegg Festival • Tonkünstler-Orchester Niederösterreich • Christoph Renhart, condutor

PERFORMANCE:
September 5, 2017 • Radio Ö1, Zeitton • Tonkünstler-Orchester Niederösterreich • Christoph Renhart, condutor

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Chamber Music Universal Edition Work

Epitaph für Ovid Naso

Epitaph für Ovid Naso | Hugo Wolf Quartett

Epitaph für Ovid Naso
for string quartet (2011, revised 2014)

English

The five movements of my first string quartet «Epitaph for Ovid Naso» blend landscapes, rhythms of archaic rites, the scent of Roman vine and nostalgia that is breaking through again and again for a tale from the times of empires long fallen apart. The figures coming into picture proclaim the melancholy falling on simple life like a heavy waft of mist. Furrowed by the unwrought verses of their austere daily routine, they uniformly and artlessly hammer out their rhythms in isolated spots from the amorphous desert backdrop. Time and again—washed around by the surges of the sea—their voices rise up from the bulge of yellowed memories.

We are drawn into the sounds disgorged by Poseidon‘s abyss, and see «on Tauris in the evening» a barbaric ritual, which ebbs away in a wild spree. At the end, we find our way back «to that era» which seems to be shaped by a vague flurry of activity. We longingly cast a final look at Vienna, where, as we know, the world still perishes a little later.

The string quartet was written in 2010–11 and was revised in 2014. The work was awarded the composition prize written out by jeuness, the Hugo Wolf Quartet and the Alban Berg Foundation.

German

Die fünf Sätze meines ersten Streichquartetts »Epitaph für Ovid Naso« vermengen Landschaftsbilder, die Rhythmen archaischer Riten, den Duft nach römischen Wein und immer wieder durchbrechende Nostalgie zu einer Erzählung aus einer Zeit längst verfallener Imperien. Die Figuren, die dabei auftreten geben von der Melancholie Kunde, die sich wie eine schwere Nebelschwade über das einfache Leben senkt. Zerfurcht von den rohen Versen ihres kargen Alltags hämmern sie ihre schlichten Rhythmen an vereinzelten Stellen im Gleichklang aus der amorphen Wüstenkulisse heraus. Immer wieder von den Wogen der See umspült tönen ihre Stimmen aus dem Wulst vergilbter Erinnerungen empor.

Wir werden hineingezogen in die Klänge, die der Schlund Poseidons ausspuckt und sehen »abends auf Tauris« ein barbarisches Ritual, das in einem wilden Trinkgelage entschläft. Und wir finden am Ende »in diese Zeit« zurück, um inmitten einer diffusen Hektik, die »diese Zeit« prägt, einen letzten sehnsuchtsschwangeren Blick nach Wien zu werfen, wo die Welt bekanntlich immer noch ein bisserl später untergeht.

Das Streichquartett entstand 2010–2011 und wurde 2014 revidiert. Das Werk wurde mit dem Kompositionspreis, ausgeschrieben von der Jeunesse, dem Hugo Wolf Quartett und der Alban-Berg-Stiftung, ausgezeichnet.

INSTRUMENTATION:
2 violins, viola, violoncello

DURATION:
17 minutes

PUBLISHED BY:
Universal Edition

PREMIERE:
October 16, 2016 • Vienna, Konzerthaus • Hugo Wolf Quartet • Sebastian Gürtler, volin • Régis Bringolf, violin • Subin Lee, viola • Florian Berner, violoncello

PERFORMANCES:

  • November 14, 2016 • Radio Ö1, Konzert am Vormittag • Hugo Wolf Quartet • Sebastian Gürtler, volin • Régis Bringolf, violin • Subin Lee, viola • Florian Berner, violoncello
  • March 5, 2017 • Warsaw, Radio Polskie Studio W. Szpilman • Hugo Wolf Quartet • Sebastian Gürtler, volin • Régis Bringolf, violin • Subin Lee, viola • Florian Berner, violoncello
  • May 4, 2017 • Valetta, Palazzo Pereira • Baltic Neapolis Quartet
  • June 8, 2017 • Polskie Radio Dwojka, Filharmonia Dwójki • Hugo Wolf Quartet • Sebastian Gürtler, volin • Régis Bringolf, violin • Subin Lee, viola • Florian Berner, violoncello
  • January 22, 2018 • Radio Ö1, Zeit-Ton • Hugo Wolf Quartet • Sebastian Gürtler, volin • Régis Bringolf, violin • Subin Lee, viola • Florian Berner, violoncello