Recording of «Drei nautische Stillleben» to be presented in Ö1 Zeit-Ton on May 16
The Austrian public radio station Ö1 will present the recording of the Ensemble Kontrapunkte’s concert from April 17, 2023 at the Musikverein, Vienna. Under the direction of Gottfried Rabl, two new works for large ensemble were premiered, Martin Bjelik’s «Schattenbilder II» and my composition «Drei nautische Stillleben» for mezzosoprano and ensemble. The soloist part in my work was sung by Elsa Janulidu.
Moreover two works by the American Pulitzer Prize winning composer Joseph Schwantner were staged in Austria for the first time by the Ensemble Kontrapunkte on April 17. Ö1 will broadcast the recording on May 16 at 11:03 PM in their radio programme «Zeit-Ton». The programme will be available online at oe1.orf.at for one week.
Ensemble Kontrapunkte plays «Drei nautische Stillleben» in April with soloist Elsa Janulidu
On April 17 the Viennese Ensemble Kontrapunkte will stage my new work «Drei nautische Stillleben» for mezzo soprano and ensemble under the baton of Gottfried Rabl. The soloist part will be sung by the Greek mezzo soprano Elsa Janulidu. The event will take place at the Musikverein’s Gläserner Saal.
Being my third collaboration with the Ensemble Kontrapunkte, I’m particularly looking forward to rehearsing the piece with an ensemble that I consider ideal for the aesthetics I seek in music. I have chosen a wide range of instruments for the orchestral version of this song cycle that is based on my own texts: Five woodwind instruments (including two clarinets), three brass instruments that play with different mutes for long periods, a large percussion part for three percussionists (which also features three percussion frogs that do sound like real rogs), a piano part that also features a virtuous celesta passage and string quintet section. The entire piece is estimated to last approximately 20 minutes.
About the work
«Three Nautical Still Lifes» for mezzo soprano and ensemble is based upon four poems, that I wrote as a starting point for a new song cycle for mezzo soprano and piano. The chamber music version was composed in 2021 — it is the basis of the present version for mezzo soprano and ensemble.
The surreal texts are framed by instrumental sections. An instrumental prologue is put in front of the first poem, which anticipates the wet atmosphere of the texts. A monologue recited by the ensemble forms the middle movement. At the climax of the cyclic work, the cachalot stands as a metaphor for an erupting volcano, which collapses spectacularly. In the epilogue, the voice and the ensemble find together finally in a rather melancholic certitude: «Auspicious in the asters’ morass, the loam quenchs the sore furrows».
Klang als Geflecht von Beziehungen — Ö1 Kunstsonntag mit Richard Dünser
Richard Dünser präsentiert im Ö1-Kunstsonntag Musik, die ihn geprägt hat. Zu hören ist in der Sendung, die am 28. April 2019 in der Sendereihe »Zeit-Ton extended« ausgestrahlt wird Musik von Alexander Zemlinsky, Richard Dünser, Bernd Franke, Fabián Panisello und Ausschnitte aus meinem Violinkonzert »la Naïade«.
Mit dem Floß der Zeit umquerten wir den zur See erstarrten Fluss aus Erinnerungen, einem steten Finden gleich entlang des Quellenpfads. Aus dem Röhricht des Ufers ragten längst versiegte Figuren auf, denen im Verklingen wir wortlos durch die Kulissen vergilbter Felder nachhörten. Wir konnten ihre schattengleich bewegten Konturen im Dunst der nachtumschlungenen Dämmerung nur vermeinen. Aus iberischen Fernen zog ein wolkenklarer Himmel sternenfunkelnd auf. Dreizehn tiefe Glocken sprengten aller Geister Ketten, die in feurigen Schluchten einen Reigen tanzender Nymphen umkreisten.
Im letzten Blick breitete sich Graz schlafend unter dem Schloßberg aus. Fledermäuse umschwirrten den Uhrturm. Wir lauschten dem steten Fließen der Stadt und vernahmen die verhallenden Schritte, die von unten auf dem Platz her drangen. – ChR, C’18
Das Violinkonzert »la Naïade« entwuchs meinem Werk »tarir une Naïade« für Violine und Klavier, welches ich 2012–2013 für Karin und Doris Adam komponierte, die es im Jahr darauf in Kottingbrunn zur Uraufführung brachten.
la terra sommersa entstand 2014 aus dem Duo la terra sommersa … un campanile für Violoncello und Klavier, welches im Februar 2013 im Wiener Musikverein durch Alexander Gebert und Anna Magdalena Kokits uraufgeführt wurde. Im Zuge der Orchestrierung erfuhr das dreisätzige Werk eine neue kompositorische Ausleuchtung, die insbesondere auch durch die interpretatorischen Ideen aus den Aufführungen der Kammermusikfassung inspiriert wurde.
Ich habe versucht, beim Instrumentieren sowohl die unterschiedlichen poetischen Stimmungen der Komposition stärker zu konturieren, als auch den dramaturgischen Wandel des Stückes als orchestrales Relief zu modellieren. Die farblich minutiös ausgelotete kammermusikalisch-lyrische Intimität kontrastiert die versammelte Klangfülle des Kollektivs aus 15 solistisch agierenden EnsemblemusikerInnen.
Im Versunkenen türmen sich Klänge, die obskur und unheim-lich – bisweilen bedrohlich – empor an die Oberfläche drän-gen, um ihren inneren Zauber impressionistischer Farbgewal-ten regnen zu lassen. Aus dem Dunkel magischer Nachtklänge ergießt sich ein Ozean aus smaragdgrünem Wasser, dessen Querung äolische Winde begleiten. Von weit her dringen die seidenen Töne der Harfen, von Aiolos Atem geschlagen. Unten im Sumpf der ertrunkenen Erde trägt starr einer Glocke letztes Geläut‘ ein verfallener Kampanile.