Jeux de lumière
for violoncello (2015, revised 2017)
EN
Jeux de lumière — a moving picture in two parts for violoncello with crossfade-interlude — was composed in 2015 and was revised in 2017.
A basic idea for this piece was to visualise the things heard while performing the work and to create a kind of theatrical tension out of this simultaneity. The music should be made become alive cinematographically, bringing together all aspects of a film in the person of the cellist. A solo piece where the soloist acts as direcotor, cutter, actor/actress and film music concurrently. Abstract cinema, the story of which is merely a musical plot, which stays narrative yet in its dramaturgy.
The piece consists of two large parts, which are linked by a cross-fade interlude (like a dissolve in a film that links two scenes). A tenderly fragile beginning is succeeded by violent eruptions, which lead the music more and more towards a sinister mesh of gestures lights and shadows. Accentuated with percussive sounds the forst act is being kept in suspense.
A short transition music cools down the storyline—for a short time the shadows are brought to the foreground as protagonists—while the poetry of the second act announces itself. In this second part, the figures from the first part reappear only eventually, however—as though they were completely blinded—they cannot assume control over the musical proceedings once again.
DE
Jeux de lumière – ein Lichtspiel in zwei Akten für Violoncello mit Überblendungsmusik – ist ein 2015 auf Anregung der Österreichischen Gesellschaft für zeitgenössische Musik entstandenes Werk für Violoncello.
Eine diesem Stück zu Grunde liegende Idee war, das gehörte Geschehen synchron in visueller Form auf die Bühne zu bringen und aus dieser Gleichzeitigkeit heraus eine theatralische Spannung zu erzeugen. Die Musik sollte kinematographisch erlebbar werden, wobei sich alle Elemente des Films in der Person des/der CellistIn vereinen. Ein Solostück, bei dem der/die InterpretIn zugleich Regisseur, Cutter, Schauspieler und Filmmusik ist. Abstraktes Kino, dessen Story nichts als musikalische Handlung ist, welche in ihrer Dramaturgie jedoch erzählerisch bleibt.
Das Stück besteht aus zwei großen Teilen, die durch eine Überblendungsmusik miteinander verbunden sind. Einem zart-brüchigen Beginn folgen brachiale Ausbrüche, die die Musik immer mehr in ein sinistres Geflecht aus Schatten und huschenden Gesten kippen lassen. Mit perkussiven Klängen untermalt endet der erste Akt im Ungewissen.
Eine kurze Verwandlungsmusik kühlt das Geschehen ab, die Schatten rücken für kurze Zeit als Hauptdarsteller in den Vordergrund, während sich bereits die Lyrik des zweiten Akts ankündigt. In diesem zweiten Teil kommen erst langsam Elemente und Figuren des vergangenen Geschehens fragmentarisch wieder zurück, die aber — komplett verblendet — nicht mehr das musikalische Zepter übernehmen können.
Der Aufführungsort soll möglichst dunkel sein. Bestenfalls stellen eine kleine Lampe am Notenpult und eine weitere Leuchte, die der/die CellistIn vor sich am Boden platziert, die einzigen beiden Lichtquellen im Raum dar. Die Lampe vor dem/der SpielerIn soll so positioniert sein, dass seine/ihre Bewegungen — insbesondere jene der Bogenhand bzw. des Bogens — als diffuse Schatten an die Wand der Bühne projiziert werden. Es ist dabei ratsam, dass der/die SpielerIn leicht seitlich zum Publikum gewandt sitzt.
INSTRUMENTATION:
violoncello
DURATION:
11 minutes
PERFORMANCE MATERIAL:
info@chrenhart.eu
PREMIERE:
November 12, 2015 • Vienna, Ruprechtskirche • Wolfgang Panhofer, violoncello
PERFORMANCES:
- November 29, 2015 • Graz, Palais Meran • Wolfgang Panhofer, violoncello
- October 21, 2021 • Tokyo, Tokyo Concert Lab • Kei Yamazawa, violoncello
- December 7, 2021 • Leipzig, Grieg Gedenkstätte • Hugo Paiva, violoncello
- October 16, 2022 • Regensburg, Theater Regensburg • Tomasz Skweres, violoncello
- October 28, 2022 • Vienna, Alte Schmiede • Tomasz Skweres, violoncello
- June 2, 2023 • Vienna, echoraum • Tomasz Skweres, violoncello
RECORDING:
info@chrenhart.eu